Die virtuelle Teamarbeit bezeichnet das Zusammenarbeiten von Menschen, die sich nicht am gleichen Ort befinden und digital miteinander kommunizieren. Die Zusammenstellung von virtuellen Teams funktioniert hierbei nicht nur mit Mitarbeitern aus dem eigenen Office, sondern über regionale sowie nationale Grenzen und unterschiedliche Zeitzonen hinweg.
Während virtuelle Teams in ihren Anfängen vor allem in den Bereichen Forschung und Entwicklung üblich waren, zählen mittlerweile Unternehmen aus zahlreichen Branchen dazu. Klassische Teamkonzepte, die ursprünglich für herkömmliche Teams entwickelt wurden, können überwiegend auch bei virtuellen Teams angewendet werden. Entscheidend ist das Entwickeln eines grundlegenden Verständnisses für Teamprozesse und ein entsprechender Umgang damit seitens der Führungspersonen.
Herausforderungen an virtuelle Teams
Virtuelle Teams, die also nicht miteinander vor Ort arbeiten, sind mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Gemeinschaftlich entwickelte Problemlösestrategien und ein damit verbundener regelmäßiger Austausch sind besonders wichtig.
Teambuilding der virtuellen Teams
Damit virtuelle Teams als Gruppe zusammen funktionieren und entsprechend gut miteinander arbeiten können, sind gemeinsame Zielsetzungen entscheidend. Auch das Bilden von Vertrauen, das durch einen unmittelbaren persönlichen Kontakt erleichtert wird, muss auf neuen Wegen gewonnen werden.
Zeitgleiche Kommunikation
Virtuelle Teams sind häufig aus unterschiedlichen Ländern zusammengestellt. Die digitale Arbeit findet aufgrund der verschiedenen Zeitzonen oft nicht zur gleichen Zeit statt. Hier ist eine besonders gut funktionierende asynchrone Strukturierung und Planung der Arbeit erforderlich.
Unterschiedliche Organisationskulturen von virtuellen Teams
Nicht alle Organisationskulturen in den verschiedenen Ländern sind ähnlich oder vergleichbar. Die Unternehmenskultur wirkt sich nachhaltig auf die Arbeitsweise aus, was auch die Zusammenarbeit von virtuellen Teams betrifft. Es gilt übergeordnete Konzepte und Strategien zu finden, die alle Beteiligten einbinden.
Voraussetzungen und Vorteile der virtuellen Teamarbeit
Virtuelle Teams bedeuten nicht nur das Arbeiten im Homeoffice, bei dem ein Notebook und ein Zugang zum Firmennetzwerk ausreichen. Wenn digitale Arbeit zu einem zentralen Bestandteil von Unternehmen wird, ist eine grundlegende moderne technische Gestaltung der gesamten Firma gefragt. Darüber hinaus müssen alle Mitarbeiter geschult werden im Umgang mit den relevanten Software-Tools und Kommunikationsmitteln.
Eine funktionierende Technik und zuständige Ansprechpartner bei entsprechenden Problemen sind unverzichtbar für virtuelle Teams. Wenn dieser Aspekt nicht gelingt, sind sie faktisch nicht arbeitsfähig. Vor allem Unternehmen, die noch stark aus der Präsenzarbeit kommen, sind hier besonders gefragt. Das Engagieren von Fachkräften, die dabei helfen, eine vollständige digitale Infrastruktur einzurichten, ist an dieser Stelle hilfreich.
Die Vorteile virtueller Teams können für alle Beteiligten immens sein. Für Unternehmen bedeuten sie eine hohe Ersparnis an Zeit und Kosten, sowie den Einsatz von Mitarbeitern in den unterschiedlichsten Regionen. Die Kommunikationswege werden deutlich schneller und effizienter.
Auf der Seite der Mitarbeiter verbessert sich die Work-Life-Balance erheblich. Wer in den eigenen vier Wänden arbeitet, kann sich darüber hinaus meist besser konzentrieren und ist kommunikativer. Die Voraussetzung hierfür ist allerdings ein entsprechender Rückzugsbereich, der ein ruhiges Arbeiten ermöglicht.
Führung eines virtuellen Teams
Damit gemeinsame Arbeitsprozesse gut funktionieren und damit verbundene produktive Ergebnisse entstehen, ist das Etablieren eines partizipativen Führungsstils bedeutsam. Wenn sich Mitarbeiter nicht in Präsenz gegenüber sitzen, sind umso mehr Transparenz seitens der Führungskraft und die Einbindung in Entscheidungsprozesse gefragt.
Feste Teamzeiten
Ein konstanter Austausch unter den einzelnen Teammitgliedern in virtuellen Teams ist wichtig für den Teamzusammenhalt. Der klassische kurze Austausch in der Teeküche braucht ein Äquivalent, damit sich die einzelnen Mitarbeiter aufeinander beziehen und miteinander interagieren können. Gerade Teams, die in unterschiedlichen Zeitzonen arbeiten, benötigen beim informellen Austausch Unterstützung. Es gibt entsprechende Software, die geeignete Zeiten für regelmäßige Teamsitzungen und Gesprächsmöglichkeiten über mehrere Zeitzonen hinweg berechnet.
Feedbackkultur in virtuellen Teams
Wie auch bei der Präsenzarbeit profitieren virtuelle Teams sehr von einer ausgeprägten Feedbackkultur. Wer nicht miteinander am gleichen Ort sitzt, bekommt die Reaktion anderer auf die eigene Arbeit nicht mit. Das Führen eines virtuellen Teams setzt voraus, klare Impulse für die gemeinsame Teamkultur zu setzen. Jeder Teilnehmer sollte die Möglichkeit haben, eine Rückmeldung über seine Arbeit aktiv einzufordern als auch anderen zu geben, ebenso der Teamleitung. Feedback bedeutet hier nicht nur einen kritischen Blick, sondern unbedingt auch Lob.
Unterstützung durch das Unternehmen
Die Führung virtueller Teams setzt voraus, dass der Rückhalt des Unternehmens immer gegeben ist. Darauf sollten sich sowohl die Führungskräfte als auch die einzelnen Teammitglieder verlassen können. Wenn dieser Rückhalt und das damit verbundene Vertrauen in die Mitarbeiter zu jeder Zeit gewährleistet ist, kann ein Unternehmen enorm von virtuellen Teams profitieren.