
Nach Informationen aus Unternehmenskreisen soll die sogenannte „SNA“-Option (Subscription No Ads) in den kommenden Monaten ausgerollt werden. Auf dem Desktop würde der Preis bei rund 10 Euro pro Konto liegen, bei zusätzlichen Konten kämen etwa 6 Euro hinzu. Auf mobilen Geräten wären es rund 13 Euro monatlich – bedingt durch App-Store-Kommissionen von Apple und Google.
Meta-CEO Mark Zuckerberg hatte sich lange gegen ein Bezahlmodell ausgesprochen. Der Konzern hatte stets betont, seine Dienste sollten für alle Menschen kostenlos bleiben – finanziert durch Werbung. Nun aber ist die EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) in Kombination mit dem neuen Digital Markets Act (DMA) derart strikt, dass Meta umdenkt. Beide Regelwerke verlangen eine ausdrückliche Zustimmung der Nutzer zur Datenverarbeitung für Werbezwecke – oder eine alternative Nutzung ohne Datenverarbeitung.
Das neue Angebot stellt einen strategischen Schwenk dar. Meta hatte bereits gegenüber der irischen Datenschutzbehörde DPC und der Europäischen Kommission signalisiert, dass man Nutzer vor die Wahl stellen wolle: entweder kostenlose Nutzung mit personalisierter Werbung oder ein Abo-Modell ohne Werbung.
Noch ist unklar, ob die Aufsichtsbehörden das Preisniveau als „zumutbar“ bewerten werden. Kritiker sehen darin eine indirekte Zwangslage: Der Preis sei für viele Nutzer zu hoch, um sich der Datennutzung zu entziehen. Der Europäische Gerichtshof hatte im Juli zwar festgestellt, dass eine „angemessene Gebühr“ für werbefreie Alternativen zulässig sei – wie diese im Einzelfall ausfällt, bleibt jedoch Interpretationssache.
Meta verdient in Europa derzeit durchschnittlich knapp 6 Dollar pro Monat und Nutzer mit Werbung. Das geplante Abo-Modell liegt damit deutlich darüber – und dürfte auch darauf abzielen, einen Teil dieses Umsatzes zu kompensieren, falls Nutzer künftig der Werbedatenverarbeitung nicht mehr zustimmen.
Das Unternehmen verweist auf vergleichbare Modelle etwa bei Spotify oder YouTube, die ebenfalls kostenlose und kostenpflichtige, werbefreie Angebote nebeneinander betreiben. Ob Meta mit dieser Strategie langfristig Regulierern und Nutzern gerecht wird, dürfte entscheidend für das Geschäftsmodell in Europa sein.