Im deutschsprachigen Raum gilt Facebook als sterbendes Netzwerk mit einer alternden Nutzerschaft, während Instagram die Plattform für die jüngere Zielgruppe zu sein scheint. Dabei kann für Unternehmer genau das zum Vorteil werden. Dank unterschiedlicher Funktionen erfüllen beide Plattformen im Marketing unterschiedliche Zwecke – einen echten Sieger hat der Vergleich Instagram vs Facebook somit nicht.
Instagram vs Facebook: Der größte Unterschied liegt in den Nutzerdaten
Sterbendes Netzwerk? Wenngleich Facebook über eine alternde Nutzerschaft verfügt und weniger stark wächst als noch vor Jahren, steigen die Nutzerzahlen. Das ist ein entscheidender Punkt im Wettkampf zwischen Instagram vs Facebook. Zwar ist Europa kein Wachstumsmarkt mehr, in Südostasien und Afrika gewinnt Facebook jedoch weiterhin an Beliebtheit – der steigenden Zahl an Internetnutzern sei Dank. Über 1,8 Milliarden Menschen nutzen die Plattform.
Nicht ganz mithalten kann Instagram. Nur etwas mehr als eine Milliarde Menschen haben einen Account beim sozialen Netzwerk. Groß ist auch der Unterschied im Altersdurchschnitt. Am beliebtesten ist Facebook in der Altersgruppe 30 bis 39, die älteren Jahrgänge sind jedoch dicht dahinter. Circa sechs von zehn Internetnutzern ab 30 haben einen Facebook-Account.
Instagram ist dagegen die Plattform der 20- bis 29-Jährigen. Nur zwei von zehn Internetnutzern haben dort über keinen Account. Bei beiden Netzwerken zeigt sich jedoch ein Trend zum Mitaltern der Nutzer. So gehörte Instagram noch vor wenigen Jahren die Jugend, wurde mittlerweile jedoch von TikTok in der Beliebtheit abgelöst.
Worauf die Algorithmen Wert legen
Um möglichst viel Werbung ausspielen zu können, benötigen beide Teilnehmer im Duell Instagram vs Facebook eine hohe Verweildauer. Dazu nutzen sie jedoch unterschiedliche Strategien.
Welche Posts für Nutzer interessant sind, entscheidet Instagram in erster Linie anhand der Engagement-Raten. Hohe Like- und Kommentarzahlen im Vergleich zur Aufrufzahl sind somit das wichtigste Kriterium. An zweiter Stelle folgen besonders relevante Beiträge. Wer mit einer bestimmten Kategorie von Posts oft interagiert, bekommt ähnliche angezeigt. Auch Beiträge von Accounts, mit denen Nutzer gerne interagieren, stehen hoch im Kurs.
Facebook setzt dagegen auf Freunde. Nicht nur von Personen aus der Freundesliste verfasste Posts werden an erster Stelle angezeigt. Auch die Beiträge, mit denen Freunde interagiert haben, werden vorgeschlagen. Direkt dahinter setzt Facebook ebenfalls auf das Engagement. Belohnt werden allerdings auch Beiträge, die zu einer Interaktion anregen, also zum Beispiel besonders kontrovers, unterhaltsam oder emotional sind. Damit ist Facebook die Plattform für virale Inhalte.
Werbeanzeigen auf beiden Plattformen
Um die Markenbekanntheit zu erhöhen, sind Ads ein bewährtes Mittel. So gelingt es Unternehmen auch ohne die Strategien des organischen Wachstums für Leads und hohe Interaktionsraten zu sorgen.
Beim Duell Instagram vs Facebook unterscheiden sich beide sozialen Netzwerke kaum im Ausspielen der Ads. Ohnehin werden auch die Werbeanzeigen für Instagram über den Ad-Manager von Facebook gesteuert. Da viele Nutzer ihre Accounts miteinander verknüpft haben, stehen auch auf Instagram zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung, mit denen Werbung nur an die Zielgruppe gesendet wird. Über den Werbeanzeigenmanager kann fast jede Anzeige sogar auf beiden Plattformen gleichzeitig ausgespielt werden. Obwohl Instagram keine Möglichkeit bietet, externe Websites in Posts zu verlinken, ist dies in den Werbeanzeigen möglich.
Instagram vs Facebook: Die exklusiven Funktionen
Beide Plattformen haben ihren eigenen Fokus. Auf Instagram liegt das Hauptaugenmerk auf Bildern, während Facebook für Text und Kommunikation das Richtige ist. Mittlerweile sind die Grenzen jedoch verschwommen.
Stories sind das Feature, das Instagram zwar nicht erfand, für das es heute aber steht. Über 500 Millionen Stories werden pro Tag geteilt und können Fotos oder kurze Videos enthalten. Stories können zwar auch bei Facebook geteilt werden, jedoch werden diese kaum beworben und wenig genutzt. Ebenso setzt Instagram vermehrt auf Reels. Diese Kurzvideos sind von TikTok adaptiert und auf jüngere Nutzer mit einer geringeren Aufmerksamkeitsspanne zugeschnitten.
Facebook ist dagegen für längere Texte und Meinungen geeignet. Während Instagram Bildbeschreibungen auf 2.200 Zeichen begrenzt, setzt Facebook keine Grenzen. Auch Links können platziert und somit Leads gewonnen werden.
Welche Vorteile haben Instagram und Facebook im Marketing?
Im Duell Facebook vs Instagram gibt es keinen eindeutigen Sieger. Beide Plattformen erfüllen unterschiedliche Aufgaben im Marketing.
Über Instagram erreichen Unternehmen eine jüngere Zielgruppe. Stärken liegen im Direktmarketing. Interaktionen, Bekanntheitssteigerung und Produktpräsentationen sind im Fokus. Klassische Ads rücken in den Hintergrund, gearbeitet wird oft mit Influencern.
Facebook verfügt dagegen über eine ältere Nutzerschaft. Dank der Freundesfunktion gelingt es hier, eine homogene Anhängerschaft aufzubauen. Zudem erreichen Ads durch die vielfältigen Möglichkeiten viel mehr Menschen und können effektiv zur Leadgenerierung genutzt werden.