Header Bidding: Wie Unternehmen im Digital Advertising erfolgreich bleiben 0 47

Header Bidding ist ein Konzept, das in den letzten Jahren die digitale Werbeindustrie revolutioniert hat. Diese Technologie hat es Publishern ermöglicht, höhere Einnahmen zu erzielen und gleichzeitig den Wettbewerb um ihre Werbeflächen zu erhöhen. Wir verraten, was hinter diesem einzigartigen Konzept steckt.
Header Bidding

Header Bidding, auch bekannt als Pre-Bidding oder Advance Bidding, ist eine programmatische Werbetechnologie, die es ermöglicht, ihre Werbeflächen gleichzeitig an mehrere Ad Exchanges und SSPs (Supply-Side-Plattformen) zu versteigern, bevor sie eine Anfrage an ihren primären Ad Server senden. Dies steht im Gegensatz zum traditionellen Waterfall-Modell, bei dem Gebote sequenziell abgefragt werden, was oft zu niedrigeren Einnahmen führt.

Header Bidding: So funktioniert´s

Die Implementierung von Header Bidding erfolgt normalerweise durch das Einfügen eines JavaScript-Codes im Header der Webseite des Publishers. Dieser Code ermöglicht es, dass Werbeanfragen gleichzeitig an mehrere Ad Exchanges gesendet werden. Hier ist ein schrittweiser Überblick über den Prozess:

  1. Seitenaufruf: Ein Nutzer besucht die Webseite des Publishers, wodurch eine Anforderung an den Ad Server ausgelöst wird.
  2. Anfragen an Ad Exchanges: Der Header Bidding Code sendet nahezu gleichzeitig Anfragen an verschiedene Ad Exchanges und SSPs.
  3. Gebotsabgabe: Die Ad Exchanges und SSPs geben in Echtzeit Gebote für die verfügbaren Werbeplätze ab.
  4. Gebotsvergleich: Die eingegangenen Gebote werden verglichen, und das höchste Gebot wird ausgewählt.
  5. Anzeigeauslieferung: Das siegreiche Gebot wird an den Ad Server weitergeleitet, der die Anzeige entsprechend ausliefert.

Vorteile von Header Bidding

Header Bidding bietet eine Reihe von Vorteilen, die es für Publisher besonders attraktiv machen. Einer der größten Vorteile liegt in den erhöhten Einnahmen. Durch den gleichzeitigen Zugriff auf mehrere Ad Exchanges und SSPs können Publisher höhere Gebote erzielen, was direkt zu einer Maximierung ihrer Einnahmen führt. Dies wird durch einen gesteigerten Wettbewerb ermöglicht: Da alle Ad Exchanges gleichzeitig auf den gleichen Werbeplatz bieten, wird der Wettbewerb intensiviert. Dies führt zu besseren Preisen und qualitativ hochwertigeren Anzeigen für den Nutzer.

Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist die verbesserte Transparenz. Publisher erhalten eine bessere Einsicht in die Leistung ihrer Werbeplätze und die erzielten Gebote, was die Optimierung und Entscheidungsfindung erheblich erleichtert. Diese Transparenz ermöglicht es den Publishern, fundierte Entscheidungen zu treffen und ihre Werbestrategien kontinuierlich zu verbessern.

Zudem reduziert Header Bidding die Abhängigkeit von einzelnen Partnern. Durch die Nutzung mehrerer Plattformen sind Publisher weniger abhängig von einem einzigen Partner oder einer einzigen Plattform. Dies verringert das Risiko von Einnahmeausfällen erheblich und sorgt für eine stabilere und diversifizierte Einnahmequelle. In der dynamischen und wettbewerbsintensiven Welt der digitalen Werbung ist diese Unabhängigkeit von unschätzbarem Wert.

Herausforderungen 

Eine der größten Herausforderungen ist die Komplexität und die damit verbundenen technischen Anforderungen. Die Implementierung und Verwaltung von Header Bidding erfordert ein hohes Maß an technischem Know-how, was für Publisher ohne entsprechende Ressourcen schwierig sein kann. Diese technische Hürde kann viele davon abhalten, Header Bidding zu nutzen, obwohl es ihnen potenziell erhebliche Vorteile bieten könnte.

Ein weiterer Nachteil sind die Latenzzeiten. Da bei Header Bidding mehrere Anfragen gleichzeitig an verschiedene Ad Exchanges gesendet werden, kann dies zu erhöhten Ladezeiten führen. Diese Verzögerungen können die Benutzererfahrung negativ beeinflussen, da langsamer ladende Seiten Nutzer abschrecken und somit auch die Effektivität der Anzeigen beeinträchtigen können.

Die Kosten sind ein weiterer Faktor, der berücksichtigt werden muss. Die Nutzung mehrerer Plattformen kann zusätzliche Kosten verursachen, die die potenziellen Einnahmen schmälern können. Diese zusätzlichen Ausgaben für Technologie, Personal sowie Verwaltung können die finanziellen Vorteile von Header Bidding teilweise wieder ausgleichen.

Schließlich kann der gleichzeitige Zugriff auf mehrere Ad Exchanges zu einer Datenüberlastung führen. Diese Vielzahl an Datenquellen kann die Analyse und Optimierung erschweren, da es schwierig sein kann, den Überblick zu behalten und die richtigen Schlüsse zu ziehen. Dies erfordert zusätzliche Ressourcen und technische Lösungen, um die Daten effizient zu verwalten und zu nutzen.

Technologische Entwicklungen und Zukunft von Header Bidding

Die Technologie hinter Header Bidding entwickelt sich ständig weiter. Ein bedeutender Fortschritt ist die Einführung von Server-Side Header Bidding (SSHB), bei dem die Gebotsanfragen auf einem externen Server und nicht auf dem Gerät des Nutzers verarbeitet werden. Dies reduziert die Latenzzeiten erheblich und verbessert zudem die Benutzererfahrung.

Ein weiterer Trend ist die Integration von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen in die Gebotsprozesse. Diese Technologien können helfen, die Gebotsstrategien zu optimieren und bessere Vorhersagen über die Gebotswerte zu treffen, was zu höheren Einnahmen und effizienteren Werbekampagnen führt.

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Ana Karen Jimenez ist Redakteurin beim Deutschen Coaching Fachverlag und hat ihren Bachelor in Literaturwissenschaften und Spanisch an der Eberhard Karls Universität Tübingen abgeschlossen. Sie ist in den Magazinen für lesenswerte Ratgeber und vielfältige Kundentexte verantwortlich.

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