Warum es immer mehr White Hat Hacker in Unternehmen gibt 0 709

Der Begriff Hacker wird in der Regel von vielen Menschen mit Cyberkriminalität assoziiert. Meist erfolgt die negative Zuschreibung im Zusammenhang mit computer- und technikaffinen Tüftlern, die ihre Fähigkeiten verwenden, um illegal in andere Rechnersysteme einzudringen. Im Zusammenhang mit der Sicherheit von Daten wird ein Hacker dabei häufig als jemand verstanden, der ohne Berechtigung die Sicherheitsbarrieren von Computern umgeht. Im Gegensatz dazu verfügt ein White Hat Hacker über die gleichen technischen Fähigkeiten, nutzt diese aber in ausschließlich konstruktiver Hinsicht, beispielsweise mit der Absicht, auf bestehende Sicherheitslücken hinzuweisen.
Warum es immer mehr White Hat Hacker in Unternehmen gibt

Die Bezeichnung White Hat (Weißer Hut) Hacker ist eine von drei Einstufungen, mit deren Hilfe die unterschiedlichen Hacker voneinander abgegrenzt werden sollen. Die entsprechenden Typen sind:

  • White Hat Hacker
  • Grey Hat Hacker
  • Black Hat Hacker

White Hat Hacker

Ein White Hat Hacker wird gezielt von verschiedenen Unternehmen eingesetzt, um Schwachstellen innerhalb der jeweiligen Netzwerke aufzuspüren. White Hat Hacker agieren entsprechend vor dem Hintergrund einer Berechtigung und üben ihre Tätigkeit mit einer zugehörigen Legitimation aus. Eine weitere Bezeichnung für White Hat Hacker ist auch Ethical Hacker. Die sind Personen, die in ethisch verantwortlicher Weise als Experten für die Kontrolle von Sicherheitssystemen beauftragt werden.

Grey Hat Hacker

Grey Hat Hacker bewegen sich rechtlich in einer Grauzone. Sie hacken fremde Systeme ohne die ausdrückliche Erlaubnis der Eigentümer, verfolgen dabei aber keine negativen Absichten. Sie verwenden für ihr Eindringen meist nicht zugelassene Methoden. Grey Hat Hacker melden die gefundenen Schwachstellen dem Eigentümer und erwarten oftmals eine Bezahlung für die Aufklärung und zur Beseitigung des Problems.

Black Hat Hacker

Black Hat Hacker zählen explizit zu den kriminiellen Hackern, die mit dem Eindringen in fremde Netzwerke ausschließlich negative Absichten verbinden. Sie setzen häufig Schadsoftware (Malware) ein, stehlen Daten und Passwörter und agieren in zerstörerischer oder erpresserischer Absicht.

Neben den genannten Typen gibt es mittlerweile auch Green Hats, Blue Hats und Red Hats, die noch relativ neu in den Beschreibungen sind. Sie stehen für unterschiedliche Fähigkeiten und Erfahrungen im Bereich des Hackens.

White Hat Hacker als Systemtester

Sicherheitslücken in Rechnersystemen sind brandgefährlich für jedes Unternehmen und diese können durch White Hat Hacker vorgebeugt werden. Die Investition in IT-Notfallpläne und geeignete Sicherheitsmaßnahmen lohnt sich in jedem Fall, wenn man verhindern möchte, dass eventuelle Ausfälle des Systems das Tagesgeschäft unmöglich machen. Schadensbegrenzung ist hierbei die Devise. Zahlreiche Firmen setzen mittlerweile auf die Expertise von White Hat Hackern, die nicht allein die Systeme auf Anfälligkeit prüfen. Sie agieren außerdem im Sinne eines komplexen Sicherheitsmanagements, decken Schadstellen auf, beseitigen diese, verbessern das gesamte Sicherheitskonzept und schulen die Mitarbeiter. Unternehmen beschäftigen teilweise eigene White Hat Hacker als Teil des Sicherheitsteams oder sie engagieren geeignete externe Experten, die nach Bedarf eingesetzt werden können.

Bedeutung für Unternehmen

Die Zusammenarbeit mit White Hat Hackern ist nicht nur für private Unternehmen wesentlich. White Hat Hacker werden mittlerweile darüber hinaus von Regierungen eingesetzt, um mehr Sicherheit auf den verwendeten Endgeräten zu ermöglichen. Je größer eine IT-Infrastruktur ist, desto mehr Möglichkeiten gibt es auch, ihre Sicherheit zu kompromittieren. Hier gilt es, dauerhaft die IT-Sicherheit zu verbessern und somit die zugehörigen Sicherheitsrichtlinien immer präziser an die Gegebenheiten anzupassen. Das gilt nicht nur für die Kontrolle und Dokumentation der jeweiligen Regelungen, sondern auch für die Schulung aller Nutzer.

White Hat Hacker als Lernquelle

Die reguläre IT-Sicherheit, die vielen Unternehmen über Jahrzehnte als Schutzmaßnahme ausgereicht hat, genügt seit geraumer Zeit kaum noch. Kriminelle Hacker-Angriffe nehmen immer mehr zu, ebenso die damit verbundenen Datendiebstähle, finanziellen Forderungen und weitreichenderen Bedrohungen. Hacker sind Profis darin, bereits kleinste Sicherheitslücken aufzuspüren und sich darüber Zugriff auf die Systeme zu verschaffen.

Diese Fähigkeiten haben nicht nur kriminelle Hacker, sondern auch White Hat Hacker. Sie sind vertraut mit den Angriffstaktiken der cyberkriminiellen Hacker-Szene, können Schwachstellen im System aufspüren und an die Unternehmen übermitteln. Ihr Wissen sorgt für mehr Sicherheit und ermöglicht passende Lösungen für die Schadensabwehr. Unternehmen können nicht nur von White Hat Hackern als IT-Experten profitieren, sondern darüber hinaus von ihnen lernen, wie man die Sicherheit von Rechnersystemen grundlegend verbessern kann.

White Hacking als Weiterbildung

Mittlerweile wird die Tätigkeit von White Hat Hackern als so wesentlich eingestuft, dass zum Beispiel die Industrie- und Handelskammer (IHK) einen eigenen zertifizierten Lehrgang unter der Bezeichnung White Hacker (IHK) anbietet. Die Zielgruppe sind hierbei alle Fachkräfte, die im Bereich der IT-Sicherheit arbeiten und deren primäre Aufgaben in der Einrichtung von Sicherheitskonzepten sowie der Umsetzung von Risikoanalysen bestehen. Auch andere Institute bieten Schulungen und Zertifizierungen zu speziellen IT-Sicherheitsexperten an, die sich nach erfolgreicher Weiterbildung als legale White Hat Hacker oder Ethical Hacker bezeichnen können.

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Ana Karen Jimenez ist Redakteurin beim Deutschen Coaching Fachverlag und hat ihren Bachelor in Literaturwissenschaften und Spanisch an der Eberhard Karls Universität Tübingen abgeschlossen. Sie ist in den Magazinen für lesenswerte Ratgeber und vielfältige Kundentexte verantwortlich.

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